Michael P. Romstöck
zur Linde
innerhalb Deutschlands
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Die Linde ist im deutschen Kulturraum als Ort der Gemeinschaft und Chiffre der Gerechtigkeit und Liebe verankert. Man begegnet ihr als Dorf-, Gerichts- und Friedhofslinde oder als Motiv in Kunst und Literatur. In gleicher Weise hat sich der Lindenbaum – losgelöst von Brauchtum und Folklore – in den gesellschaftlichen Alltag eingeschrieben: als Ortsbeschreibung, TV-Serie oder Mittel zur Stadtbegrünung.
In seinem Buch geht der Fotograf Michael Romstöck der Bedeutung der Linde nach – vom Schauplatz vorchristlicher Versammlungen über den romantischen Blick auf die Natur bis hin zu ideologischen Vereinnahmungen.
Mit der analogen Großformatkamera hat Romstöck in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren über 60 Orte in der Bundesrepublik aufgesucht, an denen sich entweder ein kulturhistorisch konnotierter Lindenbaum selbst oder ein anderer Bezug zur Symbolik der Linde auffinden lässt. Aus einer Bestandsaufnahme heraus kombiniert Romstöck verschiedene Motive, Bildtypen und Textfragmente zu einer essayistischen Erzählung: Aus welchen Gründen errichteten frühere Generationen (Natur-)Denkmäler und wie gehen wir langfristig mit ihnen um? Wie bestehen und verhalten sich diese in der heutigen, sich rasant verändernden Welt? Was können sie uns mitteilen und was verraten sie über uns?
"Romstöcks Aufnahmen, eingefangen mit einer analogen Plattenkamera, spielen mit der Aura der Orte, mit den Erwartungen des Betrachters, mit Schönheit und Hässlichkeit."