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Die Zeit ist immer da, aber wird besonders dann bewusst wahrgenommen, wenn es zu Unterbrechungen gewohnter Zeitrhythmen kommt, sei es durch historische Ereignisse, Zäsuren oder durch Natur- und andere Katastrophen. Die Routine wird verlassen und der ‚normale Zeitfluss‘ tritt über das befestigte Ufer. Wie ambivalent, fragil und dynamisch unser Zeitempfinden ist, haben die Ereignisse und Entwicklungen nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 spürbar gemacht. Die selbstverordnete Vollbremsung machte deutlich, wie wir spätestens seit den 1990er-Jahren im Zuge globaler technologischer und medialer Entwicklungen eine beschleunigte Gegenwart empfinden. Eine subjektive Zeitlichkeit ist in unser Bewusstsein getreten, die der normativen Einteilung der Uhr in Sekunden, Minuten und Stunden widerspricht. Sie wechselt vielmehr zwischen rasend schnell und unglaublich langsam, ist in der Vergangenheit verhaftet oder eilt in die Zukunft voraus.
A Long Time Short stellt Arbeiten von Trisha Baga, Hicham Berrada, David Claerbout, David Horvitz, Lukas Marxt, Bahar Noorizadeh, Su Yu Hsin und Agustina Woodgate vor und hinterfragt die technischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen, die unsere Wahrnehmung und Bewertung von Zeit beeinflussen und die viel postulierten Gefühle von Beschleunigung, Erschöpfung, aber auch Stillstand begründen.