Amani
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Seit über 100 Jahren lagern etwa sechshundert Kulturgüter aus Tansania in Stade. Warum blieben sie so lange unbeachtet? Und wie kamen sie nach Stade?
Mit der Ausstellung AMANI kukita|kung’oa (gepflanzt|entwurzelt) präsentieren die Museen Stade erstmals Ergebnisse, Prozesse und Reflexionen eines dreijährigen Forschungsprojekts, das in Zusammenarbeit mit dem tansanischen National Institute for Medical Research (NIMR) durchgeführt wurde. Das Projekt untersuchte die tansanischen Kulturgüter, die sich der Botaniker Karl Braun (1870–1935) während seiner Tätigkeit für das Kaiserlich Biologisch-Landwirtschaftliche Institut Amani in der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ aneignete. Ab 1921 leitete Karl Braun die Zweigstelle Stade der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Kurz vor seinem Tod übergab er seine Sammlung der Stadt Stade.
Werkzeuge, Instrumente, Textilien sowie Fotografien, Karten und Dokumente erzählen Geschichten von kolonialer Besetzung, der Ausbeutung menschlicher und pflanzlicher Ressourcen sowie der Aneignung kulturellen Erbes. Der vorliegende, ausstellungsbegleitende Katalog versteht sich als Plattform, um die Forschungsergebnisse vorzustellen und kritisch zu reflektieren.
Künstlerische Arbeiten von Valerie Asiimwe Amani, Rehema Chachage und Yvette Kießling eröffnen neue Perspektiven auf die Verflechtungen der deutschen Kolonialgeschichte, kulturelle Aneignung und Forschung.