Anna Bergold
Terra Salis
innerhalb Deutschlands
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„Terra Salis“ ist eine fotografische Auseinandersetzung mit dem komplexen Themenfeld des Kali-Bergbaus im osthessischen Heringen an der Werra. Der Fokus liegt nicht nur auf der äußeren Dimension des größten Salzberges in Deutschland, sondern auch auf den transformatorischen Prozessen der umliegenden Landschaft und den Auswirkungen der industriellen Nutzung auf natürliche Lebensräume. Dabei werden zentrale Fragen zur Konstruktion von Landschaft und Natur sowie zur Legitimität menschlicher Eingriffe in diese Räume aufgeworfen.
Das abgebaute Kali findet vorwiegend als Düngemittel in der Landwirtschaft Verwendung, während das verbleibende Salz das visuelle und kulturelle Erscheinungsbild einer ganzen Region prägt. Teile des unterirdischen Stollensystems dienen als Deponie für giftige Abfälle aus aller Welt, wodurch Heringen an der Werra als einer der giftigsten Orte weltweit gilt. Zudem hat die Einleitung von Kaliabwässern zur Entstehung eines künstlichen Binnensalz-Standorts geführt, der eine charakteristische Flora von Salzpflanzen hervorgebracht hat. Die Werra, einst ein ökologisch vielfältiger Fluss, ist heute infolge dieser Aktivitäten der salzigste Fluss Europas. Gleichzeitig spielt die Kali-Industrie eine zentrale Rolle als bedeutender Wirtschaftsfaktor und Hauptarbeitgeber der Region.
Die Arbeit gliedert sich in zwölf Werkgruppen, die in drei Ebenen (eine oberirdische, eine unterirdische und eine verbindende Zwischenebene) strukturiert sind und verschiedene Aspekte des Themas beleuchten. Unterschiedliche fotografische Techniken und Materialien kommen zum Einsatz, um ein vielschichtiges Verständnis dieser komplexen Thematik zu ermöglichen.