Anna Oppermann
Eine Retroperspektive
innerhalb Deutschlands
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Anna Oppermann (1940–1993) nahm mit ihren konzeptuellen Arbeiten ab Ende der 1960er-Jahre eine wichtige und singuläre Position innerhalb der deutschen Kunstszene ein. Durch ihre Teilnahme an der documenta 6 und 8 in Kassel erreichte sie auch international Bekanntheit.
Zum Zeitpunkt ihres frühen Todes im Alter von nur 53 Jahren hinterließ Oppermann ein umfangreiches Werk, das in einer groß angelegten Retrospektive der Bundeskunsthalle neu zu entdecken ist. Gezeigt werden frühe Zeichnungen bis hin zu einer ihrer letzten großen Arbeiten. Charakteristisch für ihr Werk, das oft aus raumgreifenden Arrangements aus Notizen, Zeichnungen, Fotografien und Objekten besteht, ist die Offenlegung des künstlerischen Prozesses. In diesen von Oppermann selbst als „Ensembles“ bezeichneten Installationen zeigen sich nicht nur die Ergebnisse ihrer künstlerischen Recherchen, sondern auch die Prozesse und Methoden, die zu ihrer Entstehung führten.
Oppermanns Raumcollagen zeigen ihre radikale Vorstellung vom Kunstwerk: Es ist offen und dialogisch angelegt, der Prozess ist immanent. Überbordende, komplexe, aber auch kleinere Assemblagen erlauben ein Eintauchen in ihre Spurensuche und -sicherung. Dabei bewegt sich Oppermann mit ihren Werken zwischen Alltag und Kunstwelt, zwischen Massenmedien und diversen wissenschaftlichen Disziplinen, um die Wechselbedingungen und -wirkungen zwischen Privatem und Allgemeinem, von Einfachheit und Komplexität nachzuzeichnen. Ihre Werke sind sowohl Ausdruck eines Prozesses der Selbstbefragung als auch ein Angebot zur Kommunikation über grundlegende gesellschaftliche und allgemein menschliche Themen.