Claudia van Koolwijk
Portraits 1980–2021
innerhalb Deutschlands
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In den 1980er-Jahren begann eine junge Generation von Künstlern, der Gattung des Porträts neues Leben einzuhauchen, allen voran Thomas Ruff, der als Becher-Schüler im Umfeld der Düsseldorfer Kunstakademie nüchterne und gestochen scharfe Porträtaufnahmen schuf.
Claudia van Koolwijk studierte zur gleichen Zeit an der Akademie, jedoch in den Malerklassen von Fritz Schwegler und Alfonso Hüppi. Unabhängig von Ruff und in historischer Gleichzeitigkeit begann auch sie in den 1980er-Jahren, Gesichter ihrer Künstlerfreunde, ihrer Familie und sich selbst zu fotografieren. Dabei haben ihre Aufnahmen seit jeher einen stark narrativen Charakter und changieren gekonnt zwischen Dokumentation und Inszenierung, Realität und Kunst. In zahlreichen Arbeiten verwebt van Koolwijk Bilder aus der Kunstgeschichte und der katholischen Religion mit ihrer eigenen Geschichte, indem sie Kostüme, in Falten drapierte Stoffe, gestaltete Hintergründe, Blumen oder Körperbemalungen verwendet.
In ihren Motiven sucht van Koolwijk eine unverstellte Schönheit, die sie liebevoll und humorvoll wiedergibt und der sie stets eine gewisse Unvollkommenheit beimischt. So erscheinen die Menschen auf ihren Bildern als Vertraute, obwohl man sie gar nicht kennt; sie wirken trotz der Inszenierung ungekünstelt, unverstellt und wahrhaftig – dem Alltag entrückt und zugleich dem Betrachter ganz nah.