
Der Architekt Peter Grund und die Tradition in der Moderne
Band 1: Essays
innerhalb Deutschlands
Unsere Website verwendet Cookies, um Ihnen eine optimale Bedienbarkeit anzubieten. Dabei werden Informationen zum Teil weitergegeben (Statistik, Marketing).
Peter Grund (1892–1966) war ein erfolgreicher Architekt und Städtebauer. Ausgebildet in Darmstadt gegen Ende des Deutschen Kaiserreichs war er während der Weimarer Republik in Dortmund Büropartner des eingeführten Architekten Karl Pinno. Unmittelbar zu Beginn des „Dritten Reichs“ wurde Grund zum Direktor der Kunstakademie in Düsseldorf berufen. In der Bundesrepublik Deutschland war er als Oberbaudirektor für den Wiederaufbau von Darmstadt verantwortlich.
Während all dieser Zeitabschnitte schuf Peter Grund bekannte Bauwerke und leitete prominente Projekte: In Dortmund errichtete er mit der Nicolaikirche die erste Kirche aus Sichtbeton in Deutschland. In Düsseldorf war ihm die künstlerische Oberleitung der „Reichsausstellung Schaffendes Volk“ übertragen worden, die größte Propagandaschau des Nationalsozialismus mit einer zugehörigen Mustersiedlung. In Darmstadt plante er den Wiederaufbau der zerstörten Innenstadt und errichtete mit den Arkaden der Rheinstraße und dem platzbildenden Kennedyhaus markante Stadträume der neuen Stadt.
Geprägt durch den Heimatschutz zeichnete sich Grunds Architektur durch einfache Formgebung und klassische Kompositionsweisen über seine gesamte Schaffenszeit hinweg aus. Neben dieser Weiterführung traditioneller Entwurfsmethoden bei den jeweils anstehenden modernen Bauaufgaben weist sein Werk aber auch immer wieder die Rezeption avantgardistischer Ideen auf wie etwa bei der Sichtbetonkirche in Dortmund oder dem Entwurf eines Rathauses für Darmstadt im Stil amerikanischer Bauhausarchitektur.
Band 1 der Werkmonographie fasst die Forschungsergebnisse zu Leben und Werk von Peter Grund in sechs Essays zusammen, ergänzt um aktuelle Fotos ausgewählter Bauten. Die Essays behandeln Biografisches, Netzwerke, Architektur und Städtebau. Sie bieten eine Verortung und Bewertung seines Werkes an seinen Wirkungsorten Dortmund, Düsseldorf und Darmstadt in der Zeitspanne von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus bis in die Bundesrepublik Deutschland. Exemplarisch werden damit ebenfalls Kontinuitätslinien in Architektur und Städtebau in Deutschland angesprochen, die vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik der 1960er Jahre reichen.