Goshka Macuga
Stairway to Nowhere
Erschienen im August 2019innerhalb Deutschlands
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Die polnisch-britische Künstlerin Goshka Macuga (*1967 in Warschau) befragt in ihren Installationen, Skulpturen, Textilien und Collagen die gängige Geschichtsschreibung. In detektivischer Recherchearbeit spürt sie Brüche, Fallstricke und Uneindeutigkeiten in einer vermeintlich linearen Erzählung auf. Somit nimmt sie gleichzeitig die Rolle einer Historikerin, Kuratorin und Designerin ein.
Macuga beschäftigt sich vielfach mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts, immer wieder aber auch mit der Historie einzelner Institutionen. Der Katalog dokumentiert Macugas Auseinandersetzung mit der Kestner Gesellschaft, die 1916 in einer Zeit gesellschaftlicher, politischer und künstlerischer Umbrüche gegründet wurde. Durch die Verknüpfung unterschiedlicher Erzählstränge lässt Macuga ein weit versponnenes Netzwerk zwischen unterschiedlichen Orten und Zeiten, Personen und Geschichten entstehen.
Dabei nimmt der Titel „stairway to nowhere“ Bezug auf eine Skulptur des Bauhauslehrers Herbert Bayer. Die aus einer endlosen Treppe ohne Anfang und Ende bestehende Arbeit repräsentiert das zyklische Verständnis von Geschichte, auf das sich Macuga in ihren Arbeiten immer wieder bezieht. Ein weiteres zentrales Thema ist die Frage nach der Autorenschaft, die die Künstlerin auf verschiedenen Ebenen stellt: so adaptiert sie Entwürfe, integriert Arbeiten von anderen Künstlern und Künstlerinnen oder schafft gemeinschaftliche Arbeiten.
Macuga wurde 2008 für den renommierten Turner Prize nominiert. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Neuen Museum in Nürnberg (2018), in der Fondazione Prada in Mailand (2016), im New Museum in New York (2016), auf der Documenta 13 (2012) und der Venedig Biennale (2009) gezeigt.