Merle Forchmann
Eulenkopf
innerhalb Deutschlands
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Anfang der 1950er-Jahre errichtete die Stadt Gießen in dem Gebiet „Auf dem Eulenkopf“ Notwohnungen für nichtsesshafte Personen. Sozial schwache Familien wurden so von der bürgerlichen Stadtgesellschaft separiert. Die Lebensbedingungen waren entsprechend schwierig, soziale Probleme und Gewalt die Folge.
In den 1970er-Jahren nahmen sich Studierende der Probleme an und versuchten gemeinsam mit den Bewohner:innen einen menschenwürdigen Wohnraum zu schaffen. Dabei fanden sie in Horst-Eberhard Richter, dem Leiter der örtlichen psychosomatischen Klinik, einen prominenten Fürsprecher. Im Jahr 2020, fünfzig Jahre nach Gründung der Initiative, begab sich dessen Enkelin Merle Forchmann auf eine fotografische Spurensuche nach der Gegenwart der Eulenkopf-Siedlung.
In einem Zeitraum von zwei Jahren reiste Forchmann immer wieder nach Gießen. Sie knüpfte Kontakte zu den Sozialarbeiter:innen, lernte die Bewohner:innen kennen, führte Gespräche und begann, den Alltag in der Siedlung von innen heraus zu fotografieren. In authentischen, verdichteten Bildern und eindringlichen Gesprächsaufzeichnungen hat sie so ein eindrückliches Porträt des Quartiers und seiner Bewohner:innen geschaffen.