Monsanto
A Photographic Investigation
innerhalb Deutschlands
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Der Aufstieg von Monsanto war rasant. Die Firmengeschichte, begleitet von Geheimnissen und Skandalen, mehr als wechselvoll. Dioxine in der Kühlflüssigkeit PCB, genmodifizierte Produkte wie das Rinderwachstumshormon Posilac, die Herstellung des Entlaubungsgiftes Agent Orange. Der Konzern erregt noch immer die Gemüter, bringt Wissenschaftler, Umweltorganisationen und Menschenrechtsverbände auf den Plan, gibt jede Menge Anlass, an der Unbedenklichkeit seiner Produkte zu zweifeln. Als Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln, Saatgut und Chemieerzeugnissen wirft der Konzern bis heute unaufhaltsam neue Technologien auf den Markt. Dabei steht die Monopolstellung, die sich Monsanto mit wohl fragwürdigen Mitteln gesichert hat, in keinem Verhältnis zu dem leichtfertigen Umgang des Giganten mit dem Risiko. Demgegenüber wirkt die Selbstinszenierung als zukunftsweisende und heilsbringende Allmacht – vor allem hinsichtlich der Folgen, unter denen Mensch und Natur vielerorts bis heute leiden, – zynisch.
Ebenso unerschrocken wie weitsichtig hat sich der Fotograf Mathieu Asselin, der in Frankreich und Venezuela zu Hause ist, an die Auseinandersetzung mit Monsanto herangewagt und in der Form einer investigativen fotografischen Studie einen Zugang zu diesem verworrenen Themenkomplex gefunden. Weil er durch die Art seiner Darstellung Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verschränkt, gelingt ihm der Schachzug, viele Aspekte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Sorgfältig recherchiert und eingebettet in eine bemerkenswerte Abfolge von Fakten und visuellen Eindrücken, vermitteln Bilder und Texte ein hohes Maß an Problembewusstsein. Wer eigentlich trägt Verantwortung und wer die Konsequenzen, fragt Asselin das ganze Buch hindurch. Und weil es mit simpler Schuldzuweisung nicht getan ist, zeigt er Opfer auf allen Seiten. Missbildungen in Vietnam, Tod und Krankheit auf der Seite amerikanischer Familien. Illegale Müllhalden und Bilder von entvölkerten Landstrichen. Zerstörte Maisfelder und ihrer Lebensgrundlage beraubte Farmer. Dazwischen jede Menge Archivmaterial. Auszüge aus Pressemitteilungen, Gerichtsakten, Imagekampagnen. Allerlei Slogans und Stills aus Werbefilmen, die ein bisschen an Disneyland erinnern und eben genau deshalb die Absurdität entlarven, mit der Monsanto der Welt weismachen will, die Anforderungen von heute erfüllen und die Welt für morgen bewahren zu wollen.