Moritz Riesenbeck
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Die Publikation ist Teil der gleichnamigen Werkreihe von Moritz Riesenbeck (*1991), die sich skulptural und soziologisch mit der neuesten Generation biomechanischer Crash-Test-Dummys beschäftigt. Dokumentiert wird Riesenbecks künstlerisch-wissenschaftliche Recherche ebenso wie seine Zusammenarbeit mit dem Dummy-Hersteller CTS und seine daraus resultierenden momenthaften Ausstellungssituationen. Der von CTS entwickelte Dummy PRIMUS breakable ist so konzipiert, dass er Proportion, Gewicht und Beweglichkeit eines durchschnittlichen (männlichen) Körpers nachbildet und während seiner „Nutzung“ das Brechen von Knochen sowie Verletzungen an Organen und Weichteilen simuliert. Indem Riesenbeck Teile dieser Dummys für seine Rauminstallationen nutzt, thematisiert er die numerische Erfassung des menschlichen Körpers ebenso wie seine physische Abhängigkeit von Technologie bis hin zur Antizipation von Körperbildern und Geschlecht. Durch Abformung seines eigenen Gesichts ließ Riesenbeck eine Kopie seines Körpers als Dummy produzieren, um sich anschließend selbst bei einem Unfall „zu opfern“. Das so entstandene Selbstbildnis des Künstlers erzeugt ein ambivalentes Porträt: Es ist Beitrag zur Sicherheit jedes Einzelnen und erinnert gleichzeitig daran, wie fragil der menschliche Körper ist.
Teil der Publikation ist auch ein Interview mit der schwedischen Ingenieurin Astrid Linder, die unter anderem den ersten weiblichen Crash-Test-Dummy entwickelt hat.
Gestaltung: George Popov