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Sowohl die romantische Landschaftsmalerei wie auch die Tradition der Märchenerzählung sind im 19. Jahrhundert verwurzelt. In seiner Malerei versetzt Philipp Fröhlich beides in die Jetztzeit. Hänsel und Gretel sind bei ihm gekleidet wie Menschen des 21. Jahrhunderts, und auch die nahezu fotorealistisch gemalte Naturszenerie widerspricht klar dem Anti-Modernismus, den man mit Märchenerzählungen verbindet. Während wir uns mit den Figuren der Bilderbücher unserer Kindheit noch identifizieren konnten, agieren die Protagonisten bei Fröhlich in einer merkwürdigen Distanz zum Betrachter. Die Leinwandformate sind riesig und vermitteln das Gefühl, selbst Teil der Szenerie zu sein.
Fröhlich studierte bis 2002 Bühnenbild in Düsseldorf und ist aus der Arbeit im Theaterbereich schrittweise in die Malerei gewechselt. Seine künstlerische Praxis ist bis heute durch seine Ausbildung geprägt. Beginnend mit Notizen und Vorstudien entwickelt Fröhlich teils aufwendige Modelle, anhand derer er die spätere Bildkomposition erprobt. Die so entstehende bühnenhafte, fast kinematische Wirkung seiner Gemälde führt zu einer ungewöhnlichen Mischung aus präzisem und kühl anmutendem Realismus einerseits und weichen malerischen Effekten andererseits – ein fesselndes Vexierspiel zwischen Realität und Fantasie.