Tieranatomisches Theater, Berlin
Hefte zur Baukunst Band 1
innerhalb Deutschlands
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Mit den Heften zur Baukunst startet der Verlag Kettler in Zusammenarbeit mit der Hermann Reemtsma Stiftung eine neue Publikationsreihe, die historisch bedeutende Bauwerke, deren Entstehungsgeschichte und sachgemäße Restaurierung dokumentiert.
Der erste Band der Reihe widmet sich dem Tieranatomischen Theater in Berlin. Das nahe der Charité gelegene Bauwerk ist das älteste erhaltene Wissenschaftsgebäude der Hauptstadt, entworfen 1789 von Carl Gotthard Langhans, dem Architekten des Brandenburger Tors. Das Gebäude, das als zentraler Bau der neu entstehenden Tierarzneischule gedacht war, gilt als wichtigstes Frühwerk des Berliner Klassizismus und ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Aufklärung und des preußischen Innovationsgeistes. Das öffentliche Sezieren von menschlichen Leichnamen und Tierkadavern galt zunehmend als nötige Grundlagendisziplin zum Verständnis der menschlichen und tierischen Anatomie sowie zur Erforschung von Krankheiten. Langhans entwarf einen zweigeschossigen Zentralbau als Zusammenspiel von Zylinder und Kubus: in der Mitte der dominierende runde Hörsaal für 150 Zuschauer, der mit der Kuppel den kubischen Baukörper der angrenzenden Räume durchbricht.
Die „Alte Anatomie“ erhielt in ihrer Geschichte zwei sensible Erweiterungen und überstand alle Kriege und Zerstörungen. Sie wurde von 2003 bis 2019 restauriert und zur Nutzung für die Humboldt-Universität baulich hergerichtet.