Was ist Kunst, IRWIN?
HMKV Ausstellungsmagazin 2023/2
innerhalb Deutschlands
Unsere Website verwendet Cookies, um Ihnen eine optimale Bedienbarkeit anzubieten. Dabei werden Informationen zum Teil weitergegeben (Statistik, Marketing).
Als die Gruppe Rrose Irwin Sélavy 1983 in Jugoslawien gegründet wurde, waren ihre Mitglieder Dušan Mandič (1954, Ljubljana), Miran Mohar (1958, Novo Mesto), Andrej Savski (1961, Ljubljana), Roman Uranjek (1961, Trbovlje, †2022, Ljubljana) und Borut Vogelnik (*1959, Kranj) zwischen 22 und 29 Jahre alt. Sie kamen aus der Punk- und Graffiti-Szene Ljubljanas. Zusammen mit der Musikgruppe Laibach, dem Theater der Schwestern Scipio Nasicas und der Designabteilung Neuer Kollektivismus (NK) ist IRWIN bis heute eine der Hauptgruppen des 1984 gegründeten Künstlerkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK).
Die Publikation erscheint anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Künstlerkollektivs sowie anlässlich der Ausstellung im HMKV Dortmund. Seit 1983 setzt sich IRWIN mit der Kunstgeschichte Osteuropas auseinander, speziell mit dem ambivalenten Erbe der historischen Avantgarde und ihren totalitären Nachfolgern, also mit der Dialektik von Avantgarde und Totalitarismus. Seit den 1990er-Jahren konzentriert sich die Gruppe auf die kritische, ikonoklastische Hinterfragung der Kunstgeschichte des „westlichen Modernismus“. Diesem stellt sie verspielt und abgründig mit der „Retroavantgarde“ einen „östlichen Modernismus“ gegenüber.
Das Buch, das von beiden Seiten gelesen werden kann, besteht aus zwei Teilen: Das erste Kapitel fragt nach dem schwarzen Humor, der in den Arbeiten von IRWIN stets präsent ist. Das zweite Kapitel widmet sich Fragen des Staates – und wie IRWIN damit aktuelle Themen wie z. B. Migration kommentiert.