Werner Ruhnau: Bauen für die offene Gesellschaft
Werk, Bestand, Kontext
innerhalb Deutschlands
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Werner Ruhnau (1922–2015) zählt zu den großen Architekten der deutschen Nachkriegszeit. Berühmt wurde er vor allem durch seine Theaterbauten in Münster und Gelsenkirchen, in denen er Architektur mit bildender und darstellender Kunst verband und so den Kunst- und Raumbegriff nachhaltig erweiterte.
Ruhnaus komplexes Schaffen umfasst neben Gebäuden eine Vielzahl von künstlerischen, stadtplanerischen und gemeinschaftlichen Aktivitäten. Seine Bauwerke entstanden oft prozessual-partizipativ und zeugen von Transparenz, Offenheit und Variabilität sowie von der Integration der Künste. Er hat früh auf die heute bekannten Probleme unserer modernen Gesellschaft und Lebensweise hingewiesen und sich folglich mit klimatischen und räumlichen Bedingungen sowie soziokulturellen Themen im Sinne einer offenen Gesellschaft auseinandergesetzt.
Die Publikation nimmt die Bestände seines Nachlasses aus dem Baukunstarchiv NRW zum Anlass, um einen ausführlichen Blick auf das Gesamtwerk Ruhnaus zu werfen. Einen Schwerpunkt bilden dabei seine progressiven Theaterbauten, die er in der restaurativen und hochkonservativen Ära der 1950er-Jahre gegen zahlreiche Widerstände realisierte, allen voran das heutige Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, mit dem Ruhnau das Prinzip mittelalterlicher Bauhütten wiederbelebte und in die Moderne überführte. In seinem wohl bekanntesten Bau manifestieren sich viele seiner zentralen Überlegungen: seine Philosophie der Immaterialität, der Klimatisierung des Raums, der Integration der Künste sowie die Aufhebung der Grenzen von außen und innen.