Manuel Moncayo
New Queer Photography
Erschienen im Oktober 2020innerhalb Deutschlands
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Erscheint begleitend zum Buch:
New Queer Photography
Sich der Frage der eigenen Sexualität jenseits von Tabugrenzen zu nähern, ist gerade in der Kunst möglich. Sie lässt nicht nur das gefahrlose Spiel mit den Geschlechtern, mit den verbotenen Wünschen zu, sie allein erfasst ihre Widersprüchlichkeit. Nicht zuletzt begünstigt durch die sozialen Medien, hat sich in den letzten Jahren eine junge und engagierte Szene im Bereich der queeren Fotografie etabliert. Dem Bedürfnis nach Selbstdarstellung, -vergewisserung und -spiegelung folgend, zeigen viele Fotograf*innen vor allem das Schwulsein als private Idylle. Gleichzeitig wird der eigene und gesellschaftliche Umgang mit Transsexualität und Geschlechterrollen kritisch hinterfragt oder das Pornografische in seiner zersetzenden oder auch affirmativen Kraft gezeigt.
Filme, Serien und die Vereinnahmung durch die Mainstream-Kultur suggerieren eine breite gesellschaftliche Akzeptanz queerer Lebensmodelle. Dass Schwul- und Lesbischsein in bestimmten Ländern und Gesellschaften nach wie vor Ausgrenzung, Einsamkeit, Stigmatisierung und Gewalt bedeuten können, zeigt eindrucksvoll eine Reihe von dokumentarisch arbeitenden Fotograf*innen, die auch die kolonialen Ursprünge vieler Verbote von gleichgeschlechtlichen Kontakten und das Regime der Sexualität selbst berücksichtigen.
Das sorgsam recherchierte Buch stellt über 50 zeitgenössische fotografische Positionen vor, darunter bereits etablierte Namen wie Matt Lambert, Florian Hetz und Spyros Rennt sowie zahlreiche vom Publikum wenig beachtete oder noch unbekannte Talente.