Was ist der Unterschied zwischen Queer Photography und New Queer Photography?
Das «New» bezieht ich in diesem Zusammenhang ganz einfach auf den zeitgenössischen Aspekt der Fotos. Die meisten der Bilder sind in den letzten fünf Jahren entstanden.
Die klassische Schwulenfotografie zeichnet sich durch hypermaskuline Elemente aus. Wird diese nun durch die neue queere Fotografie abgelöst?
Ich würde eher sagen sie wird um sehr wichtige und interessante Aspekte, Ästhetiken, Bildwelten und Themen erweitert – was auch wirklich Zeit wurde und sich, wie ich finde, sehr befreiend und natürlich anfühlt.
Viele Verlage bezeichneten dein Projekt als «interessant» und «wichtig», niemand wollte aber das Buch herausbringen. Woran liegt das?
Ich arbeite seit über zehn Jahren als Art Director für Kunstbuchverlage weltweit und erlebe leider hautnah, wie der Markt für hochwertig produzierte Bildbände nach und nach einbricht. Besonders für kleinere und unabhängige Verlage bedeuten Fotobücher, die nicht vorfinanziert sind, mittlerweile ein grosses finanzielles Risiko. Und dann komme ich mit einem Thema um die Ecke, das eindeutig keinen Massenmarkt anspricht. Für Verlage ist es leider einfacher und lukrativer, auf Altbewährtes zurückzugreifen, als Neues zu wagen.